3. Was ist Stress?

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Herausforderungen oder Bedrohungen. Er aktiviert das sogenannte „Fight-or-Flight“-System, das uns hilft, in gefährlichen Situationen schnell zu reagieren. In moderaten Mengen kann Stress nützlich sein, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu steigern. Er wird jedoch problematisch, wenn er chronisch wird oder in unangemessenen Situationen auftritt. Chronischer Stress kann durch anhaltende Belastungen am Arbeitsplatz, finanzielle Sorgen, Beziehungsprobleme oder gesundheitliche Herausforderungen ausgelöst werden.

Physiologisch führt Stress zur Freisetzung von Hormonen wie Adrenalin und Cortisol, die Herzfrequenz und Blutdruck erhöhen, die Atmung beschleunigen und die Muskeln anspannen. Diese Reaktionen bereiten den Körper auf eine schnelle Reaktion vor. Langfristig kann anhaltender Stress jedoch das Immunsystem schwächen und eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen verursachen.

Stresssymptome

Stress kann sich auf unterschiedliche Weise äußern und sowohl körperliche als auch emotionale, verhaltensbezogene und kognitive Symptome hervorrufen:

Körperliche Symptome:

  • Kopfschmerzen: Häufige oder anhaltende Kopfschmerzen.
  • Muskelverspannungen: Besonders im Nacken- und Schulterbereich.
  • Magen-Darm-Probleme: Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung.
  • Erschöpfung: Anhaltende Müdigkeit und Energiemangel.
  • Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Erhöhter Blutdruck, Herzrasen.
  • Appetitveränderungen: Übermäßiges Essen oder Appetitverlust.

Emotionale Symptome:

  • Ängstlichkeit: Gefühl von Nervosität oder Sorge.
  • Reizbarkeit: Schnelles Verärgern oder Frustration.
  • Traurigkeit: Gefühl von Niedergeschlagenheit oder Depression.
  • Überforderung: Gefühl, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein.
  • Stimmungsschwankungen: Unvorhersehbare oder häufige Veränderungen der Stimmung.

Verhaltensbezogene Symptome:

  • Veränderter Medienkonsum: Exzessiver Gebrauch von Fernsehen, sozialen Medien oder Videospielen zur Ablenkung.
  • Substanzkonsum: Erhöhter Konsum von Alkohol, Nikotin oder Drogen.
  • Selbstschädigende Verhaltensweisen: Nägelkauen, Hautkratzen, Selbstverletzung.
  • Veränderungen in der Sexualität: Verlust der Libido oder riskantes sexuelles Verhalten.
  • Konsum- und Erlebnissucht: Exzessives Shopping, zwanghaftes Reisen oder ständiges Streben nach intensiven Erfahrungen.

Kognitive Symptome:

  • Gedächtnisprobleme: Schwierigkeiten, sich an Dinge zu erinnern.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Probleme, den Fokus zu halten oder Aufgaben abzuschließen.
  • Gedankenrasen: Ständiger Fluss von Gedanken, die schwer zu kontrollieren sind.

Weitere Symptome:

  • Kopfschmerzen und Migräne: Häufig durch Anspannung und erhöhte Muskelaktivität verursacht.
  • Schwächung des Immunsystems: Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten.
  • Zähneknirschen: Oft unbewusst, besonders nachts.

Das Erkennen dieser Symptome ist der erste Schritt zur Stressbewältigung. Indem man sich selbst spürt und seine Reaktionen auf Stress bewusst wahrnimmt, kann man gezielte Maßnahmen ergreifen, um den Stress zu reduzieren und ein ausgewogenes, gesundes Leben zu führen.